Strahlenwert in Reaktor auf Allzeithoch – Verseuchte Tiere vermehren sich unkontrolliert. Das Innere der Reaktoren mit Kernschmelze ist weiter ein Schwarzes Loch.
Heute, sechs Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima, fließt immer noch kontaminiertes Wasser ins Meer. Millionen Kubikmeter verseuchter abgetragener Erde, die nach wie vor in großen Säcken abgepackt herumstehen, stellen ebenfalls ein ungelöstes Problem dar. Es ist noch immer unklar, was mit dieser Erde passieren soll.
Anfang der Woche kam aus dem japanischen Umweltministerium der Vorschlag, diese für öffentliche Grünflächen zu nutzen. Dieser Vorschlag dürfte der Bevölkerung wenig gefallen. Auch im Reaktor selbst herrscht nach wie vor Chaos. Noch immer ist unklar, wo sich die geschmolzenen Brennstäbe befinden.
In Reaktor 2 wurde laut der Japan Times nun der höchste Strahlenwert seit der Katastrophe 2011 gemessen. Strahlungen in dieser Intensität ausgesetzt zu sein, würde einen Menschen binnen einer Minute töten.
Ein Beamter des Nationalen Instituts für Radiologische Wissenschaften soll Experten mit der Aussage zitiert haben, diese hätten im Leben nicht daran geglaubt, es in ihrem Job je mit einem solchen Strahlungsniveau zu tun zu haben.
Behördenmitarbeiter aus Fukushima schlagen Alarm und fordern sofortige Hilfe der Regierung. „Wenn die Regierung nicht bald eingreift, wird es zu spät sein, zu handeln“, erklärte einer von ihnen gestern. Die Gruppe, die im verseuchten Gebiet radioaktiv verstrahlte Tiere tötet, hatte gerade Dutzende kontaminierte Wildschweine erledigt.
Im letzten Jahr töteten sie 325. Das würde jedoch nicht ausreichen, da diese sich unkontrolliert vermehren und die Gruppe alleine dem nicht Herr werden kann (Fukushima: Die Atomkatastrophe besteht fort – radioaktive Fische erreichen nordamerikanische Westküste).
(Surreale Bilder aus Reaktor 1)
Atommüllproblem eskaliert, Robotererkundung wieder gescheitert
Um die 400 Tonnen Wasser fließen durch das havarierte AKW Fukushima, um die Kernschmelze zu kühlen, dabei ist aber auch Grundwasser. Das radioaktive Wasser wird, soweit es geht, dekontaminiert, was aber nicht vollständig möglich ist und Tritium zurückbleibt, weswegen es in riesigen Tanks aufgesammelt wird.
Fast eine Million Tonnen radioaktiv belastetes Wasser wird derzeit in 1000 Tanks gesammelt. Jedes Jahr kommen 150.000 Tonnen dazu. Ungeklärt ist, was damit gemacht werden soll. Es wurden verschiedene Vorschläge diskutiert, aber eine Entscheidung kam nicht darüber nicht zustande, ob das Wasser einfach ins Meer geschüttet werden soll, ob man es verbuddelt oder verdampfen lässt.
Zudem fließt kontaminiertes Wasser auch weiterhin ins Meer, bislang ist die Mauer aus künstlichem Eis, die 30 Meter in die Tiefe reicht und das verhindern soll, noch nicht ganz fertiggestellt. In Japan darf Wasser, das bis zu 60.000 Becquerel pro Liter belastet ist, in die Umwelt gelangen.
Aber neben dem strahlenden Abfall aus dem AKW gibt es noch den belasteten Boden in dem Gebiet um das AKW herum. In der Regel werden die mit der Erde gefüllten Behälter, meist schwarze Plastiksäcke, vor Ort gelagert. Die Dekontamination selbst ist nach Angaben der Behörden in den evakuierten Gebieten mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Allein im Dorf Iitate lagern 2,4 Millionen Kubikmeter kontaminierter Erde.
(Eines der vielen Übergangslager für kontaminierte Erde)
Bislang sind in den 6 Jahren seit der Katastrophe, so die Japan Times, gerade einmal 6000 Kubikmeter zu einer temporären Lagerstätte gebracht worden. Von den vorgesehenen 20 Hektar zur temporären Lagerung des kontaminierten Erdbodens wurden erst 20 Prozent erworben. Aber auch wenn die Erde dort hingebracht würde, wäre noch immer nicht gelöst, wo sie letztendlich gelagert werden soll.
Am Montag schlug ein Beraterkreis des Umweltministeriums vor, man könne die abgetragene Erde aus der Präfektur Fukushima doch zur Geländeauffüllung verwenden, um in Japan „Grünzonen“ für die öffentliche Nutzung zu schaffen. Wie die Zeitung Mainichi Shimbun schrieb, dürfte das Ministerium bewusst vermieden haben, das Wort Park zu verwenden, um einen öffentlichen Aufschrei zu vermeiden. Ob das mit der verschleiernden Neusprech-Formulierung mit „Grünzonen“ gelingt, dürfte fraglich sein, zumal das Wirtschaftsministerium auf Anfrage bereits einräumte, dass Parks zu den Grünzonen gehören.
Die Recyclingpläne für kontaminierte Erde, mit der Parks geschaffen werden sollen, schließen für den Umweltminister die Einrichtung einer neuen Organisation ein, die dafür sorgen soll, dass die Öffentlichkeit mitzieht. Also Recycling + Propaganda ist die Formel, den Abfall beiseiteschaffen zu können, auch wenn die Regierung letztes Jahr bereits beschlossen hat, dass kontaminierter Erdboden, der Cäsium enthält und bis zu 8000 Becquerel pro Kilogramm an Strahlung abgibt, für Bauprojekte wie Straßen oder Dämme verwendet werden kann, bei denen die Erde mit Beton oder anderen Materialien abgedeckt ist.
Eigentlich müsste die Abdeckung mindestens 170 Jahre lang vorhanden sein, damit die Radioaktivität unter die Grenzwerte fällt. Nach Schätzungen würde der Beton aber nur 70 Jahre halten. Vor der Katastrophe durfte nur Abfall mit einer Belastung von 100 Becquerel pro Kilogramm als Abfall behandelt werden («Man verkauft uns für dumm»: Die Atomruine Fukushima fünf Jahre danach).
(Roboter PMORPH im Sicherheitsbehälter von Reaktor 1)
Fukushimas Strahlung zerstört einen Roboter
Derweil ist das Innere der von Kernschmelze betroffenen Sicherheitsbehälter in den drei Reaktoren noch immer ein Schwarzes Loch.
Gerade erst wieder ist eine Untersuchung von Reaktor 1 mit dem Roboter PMORPH von Hitachi weitgehend ergebnislos eingestellt worden, wie Tepco am Montag mitteilte, aber von einer erfolgreichen Erkundung sprach.
Der Roboter, der zwischen dem 18. und 22. März das Innere erkunden sollte, hat zwar wieder erhöhte Strahlung gemessen, wo aber die geschmolzenen Brennstäbe sich befinden, konnte auch hier nicht herausgefunden werden. Proben aus dem am Boden stehenden Wasser konnten wegen des darin treibenden Mülls nicht entnommen werden.
Gemessen wurden Strahlungswerte zwischen 1,5 bis 11 Sievert pro Stunde. Damit wäre die Strahlung bedeutend weniger als in Reaktor 2, wo bis zu 650 Sievert pro Stunde gemessen wurde („Unerklärlich“: Höchste Strahlung seit dem GAU 2011 in Fukushima gemessen).
Der Roboter konnte allerdings nur in der Nähe der Öffnung, die in den Behälter geschlagen wurde, die Lage erkunden. Auf dem Boden wurden mit den Kamerabildern „sandähnliche“ Ablagerungen beobachtet. Der Roboter konnte allerdings nur die Strahlung in einer Höhe von 90 cm über dem Boden des Behälters messen.
(Auf diesem Gehgitter für Arbeiter soll der Roboter das Innere erkunden, wird aber von Müll versperrt)
Die hohen Strahlenwerte im Reaktor 2 des havarierten Atomkraftwerks von Fukushima haben bereits im Februar ein neues Opfer gefordert: Ein Roboter, der Ablagerungen unterhalb eines Druckbehälters entfernen sollte, ist nach einem Ausfall seiner Kamera gestoppt worden. Die Schätzungen der Intensität deuten darauf hin, dass sich geschmolzenes Brennmaterial außerhalb des Behälters befindet.
Der ausgefallene Roboter – mittlerweile wurden 7 Stück im Inneren zerstört – war Teil eines Versuchs, das geschmolzene Brennmaterial im Reaktor zu lokalisieren. Er hatte eine Hochdruckwasserpumpe, um Ablagerungen vor dem Druckbehälter zu entfernen, die mutmaßlich aus geschmolzener Farbe und Kabeln bestehen. Diese Reinigungsarbeit sollte den Weg für einen weiteren Roboter ebnen, der sich dann unter den Druckbehälter bewegen kann. Von fünf verschmutzten Metern Schiene konnte der Roboter allerdings nur einen reinigen.
Der Rückschlag wird die Tokyo Electric Power Company Holding Inc. zwingen, ihre Strategie bei der Erkundung von Reaktor 2 zu überdenken, berichtet die Japan Times. Roboter sollen nach den geschmolzenen Brennelementen suchen, können aber bei zu großer Strahlung nur kurze Zeit arbeiten, bevor ihre Elektronik zu stark beschädigt wird.
Die Schätzungen über die Strahlenwerte an der entsprechenden Stelle in den Überresten von Reaktor 2 des Atommeilers gingen bislang auf etwa 530 Sievert pro Stunde. Diese Zahl stammte allerdings aus Schätzungen, die als unzuverlässig galten. Die Kamera des Roboters, die nun versagt hat, fiel nach etwa zwei Stunden aus und war auf eine kumulative Belastung von rund 1000 Sievert ausgelegt — Kraftwerksbetreiber Tepco geht daher und anhand von Berechnungen der Kamera von einer Strahlenintensität von etwa 650 Sievert pro Stunde an der Unfallstelle aus.
Die Strahlenwerte im Reaktor 2 von Fukushima sprechen dafür, dass sich das Brennmaterial unterhalb des Druckbehälters befindet und ausreichen würde, um einen Menschen in kürzester Zeit zu töten (Fukushima und die Erdbeben-Lüge: Das japanische 9/11 heißt 3/11).
Literatur:
Verschlusssache Tschernobyl: Die geheimen Dokumente aus dem Kreml von Alla Jaroschinskaja
Katastrophenalarm!: Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur? von Stefan Engel
Fukushima 360º – Das atomgespaltene Leben der Opfer vom 11. März 2011: 44 Foto-Reportagen von Alexander Neureuter von Alexander Neureuter
Videos:
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Quellen: PublicDomain/RT/heise.de/wired.com am 05.04.2017
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